Der erste Teil, dieser Serie zu den Erfolgsmustern unserer Angelsaison, beschäftigt sich mit einer sehr außergewöhnlichen Fliege – der Frances. Bei dieser Fliege handelt es sich um eine Shrimpfliege, die mit ihrer eigenwilligen Erscheinung, einer Armada von modernen Hairwing-Mustern gegenüber steht. Man findet wohl kaum ein weiteres Muster, welches den uns so vertrauten Fuchsschwingen-Fliegen, in seiner Gestalt weniger ähnelt. Und trotzdem, oder vielleicht genau deswegen, fängt diese Fliege so gut wie wenig andere!
Um die Geschichte der Erfindung, dieser außergewöhnlichen Fliege, ranken sich einige Geschichten. Als die Frances, 1964 in England, zum erste mal das Licht der Welt erblickte, war ihre Erscheinungsform noch anders, als wir sie heute kennen. Zu einer Zeit, als in England traditionell, klassische Fliegen gängig waren, war diese Fliege jedoch fundamental gegensätzlich, zu allem bislang gewesenen… Ein Fliegenbinder namens Peter Deane, entwickelte eine Fliege mit einem dicken, wollenen Körber und schwarzen Augen. Dieses erste Modell wurde von ihm zunächst, „Black Eyed Prawn“ genannt. Einer seiner Kunden fischte diese Fliege auf Island und war von ihrem Erfolg überwältigt. Man nahm an, dass eben die Augen zum Erfolg dieser Fliege beitrugen und sobald diese abfielen wurde die Fliege gewechselt. Im laufe der Zeit veränderte sich die Erscheinung dann zu dem augenlosen Muster, welches noch heute als eine der erfolgreichsten Fliegen Islands gilt. Der Name „Frances Fly“ geht wohl auf eine der Angestellten, von Mr. Deanes Fliegenbindewerkstat zurück die dieses Muster band.
Soviel zum Historischen… Nicht nur auf Island, ist diese Fliege eine ausgesprochen fängige Fliege! Wir fischen dieses Muster, vorzugsweise die rote Variante „Red Frances“, an vielen Flüssen Skandinaviens, überall dort wo der atlantische Stamm von Salmo Salar aufsteigt. Eine Ausnahme bilden Schwedische Flüssen wo diese Fliege angeblich nicht funktioniert, da die Nahrung der adulten Fische im Meer, grundlegend anders Aufgebaut ist. Wer’s glaubt…
Was dem Einsatz dieser Fliege jedoch unbestritten entgegen kommt, ist klares Wasser. So konnten wir die besten Resultate mit der Frances bei niedrigen Wasserständen und klarem Wasser erzielen. Jöran konnte in diesem Jahr an der Gaula, trotz schlechter Bedingungen, zwei schöne Lachse auf eine Frances-Variante fangen. Am Mandal funktionierte diese Fliege auch immer. Zurück auf der Insel, allerdings in Schottland, genauer am River Dee, war diese Fliege in dieser Saison ausgesprochen fängig. Ich konnte dort sechs Lachse bis 20lbs, und damit mehr als die Hälfte meiner Fische, mit dieser Fliege überlisten!
In der frühen Saison soll die Black Frances, eine schwarze Variante mit gelb lackiertem Kopf, sehr erfolgversprechend auf frische Fische sein. leider Wurde mir dieses Erlebnis bislang noch nicht zu Teil. In der späteren Saison, wenn die Fische oft etwas lethargisch wirken und die Takes auf viele andere Fliegen eher an die von Äschen erinnern, ist ein Take auf die Frances jedoch auch ein tolles Erlebnis! Oft attackieren die Fische unsere Fliege so hart, dass überhaupt kein Zweifel bleibt, ob man gerade einen Biss hat oder zum X-ten Mal an dem großen Stein im Pool kratzt. Ein Erlebnis, dass ich jedem für die kommende Saison wünsche!
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Tight Lines,
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