Ich möchte gerne an Hand dieses Beispieles zeigen dass es sehr wohl möglich ist, einen Korkgriff einer gebrauchten Fliegenrute ohne Probleme zu erneuern. Natürlich ist diese Arbeit mit einem nicht unerheblichen Arbeitsaufwand verbunden, aber das Ergebnis ist ein wikrlicher Top Korkgriff der sich sehen/fühlen lassen kann.
Grundsätzlich möchte ich dazu noch bemerken, dass es mehrere Varianten und verschiedene Arbeitstechniken gibt. Ich für meinen Teil fertige alle meine Korkgriffe nach dieser Methode, weil ich der Meinung bin dass es die dauerhafteste ist.
Der verwendete Polymerkleber auf Polyurethane Basis ist extrem witterungsbeständig, dauerelastisch, lösungsmittelfest und leicht aufschäumend.
Als Kork verwende ich ausschließlich ausgesuchte Champagnerkorkscheiben von 35 x 6 mm, sowie Rubberkork für den Abschluss.
Grundvoraussetzung dafür sind natürlich auch die dementsprechenden Maschinen. (siehe Anleitung)
Anleitung:
Mit einfachen Hilfsmitteln wird vorsichtig der alte Korkgriff vom Blank abgelöst. Kleberreste müssen nicht restlos entfernt werden, denn dabei könnte der Blank beschädigt werden.
Die neuen Champagnerkorkscheiben werden aufgelegt und für die Bohrung vorbereitet.
Mit einer Schublehre wird der Blankdurchmesser ermittelt, um dann etwas größter den Kork aufzubohren. (+ 0,5 mm)
Wichtig ist, den Kork mit sehr scharfen Bohrern und vor allem mit einer hohen Drehgeschwindigkeit zu bohren. (ca 2000 U/min)
Das Sackloch für die Aufnahme des einzulassenden Rollenhalters, ebenfalls vermessen und sauber ausbohren.
Nun wird der Blank nochmals von Staub befreit und jeder Ring für Ring wird einzeln, mit Kleber versehen aufgebracht. (Polymerkleber auf PU-Basis)
Die aufgeklebten Korkringe an der Rute werden nun vorsichtig und mit Gefühl eingespannt, bis zwischen den einzelnen Korkscheiben der Kleber austritt.
Nach dem Aushärten (am besten über Nacht) wird die Rute vorsichtig, in diesem Fall in eine Drechselmaschine eingespannt und die Kleberreste werden nach und nach bei geringer Drehgeschwindigkeit (ca 400 U/min) mit Schleifpapier entfernt. (Anfänglich Körnung 60 bis zum Finish mit 400er)
Der Griff ist sauber geschliffen, gerundet und in die gewünschte Form gebracht.
Dem Vergnügen mit einem neuen, schönen Korkgriff zu fischen, steht nun nichts mehr im Wege.
Tight Lines,
Werner